Shot Show 2024
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Auf nach Vegas – Schießen unter der Wüstensonne
Alle paar Jahre verlassen wir unseren Schießstand in Frankfurt und machen uns auf den Weg in die USA. Im Januar 2024 war es wieder so weit: Nachdem wir zuletzt 2019 auf der SHOT Show in Las Vegas waren, stand dieses Jahr erneut ein Besuch auf der größten Waffenmesse der Welt an.
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Wir waren zum Range Day eingeladen – ein exklusives Event, das traditionell einen Tag vor Messebeginn stattfindet und in der Wüste vor den Toren von Las Vegas abgehalten wird. Hier kann man unter realistischen Bedingungen schießen, testen, vergleichen – ein Pflichttermin für alle, die Technik nicht nur sehen, sondern erleben wollen.
Am Sonntag, den 21. Januar, ging es los: Abflug von Frankfurt Richtung Nevada – mit der inzwischen fast schon obligatorischen Verspätung von vier Stunden. Zwölf eher ereignislose Flugstunden später landeten wir abends endlich in Las Vegas. Zur Einstimmung auf den amerikanischen Lifestyle gab’s erstmal einen klassischen Burger, bevor wir ins Hotel eincheckten und müde, aber gespannt, ins Bett fielen.
Früh aufstehen fürs Schießen
Der nächste Morgen begann früh: Bereits um 6 Uhr verließen wir das Hotel in Richtung Wüste – stilecht mit ein paar Donuts zur Stärkung. Das Wetter war wolkig und windig, aber zumindest trocken – und damit besser als befürchtet.
Als wir am Gelände ankamen, hatten wir Glück: Eine kleine Warteschlange hatte sich bereits gebildet, die in den folgenden 20 Minuten deutlich länger wurde. Nach kurzer Wartezeit wurden wir eingelassen, erhielten unsere Besucherpässe und standen nun mitten auf dem Schießplatz – bereit, alles zu testen, was die Industrie zu bieten hat.
Schießen, was in Deutschland nicht verfügbar ist
Unser erklärtes Ziel: So viele Waffen wie möglich zu schießen – mit besonderem Fokus auf Systeme, die in Deutschland entweder nicht zugelassen oder kaum verfügbar sind. Ein Highlight war dabei die Keltec KSG Shotgun im kompakten .410-Kaliber – ein Modell, das durch seine bullpup-Bauweise, das doppelläufige Röhrenmagazin und die kurze Gesamtlänge nicht nur ungewöhnlich aussieht, sondern sich auch ganz anders schießt als herkömmliche Flinten.
Neben den bewährten Klassikern wie AR-Plattformen und taktischen Selbstladeflinten standen dieses Jahr besonders Custom-AK-Systeme und modifizierte Unterhebelrepetierer im Rampenlicht. Letztere – modernisierte Klassiker mit taktischer Ausstattung wie M-LOK-Schienen, optischen Vorkonfigurationen und erweiterten Ladehebeln – konnten wir ausgiebig schießen und im direkten Handling testen. Diese Kombination aus Tradition und moderner Technik machte das Schießen dieser Modelle zu einem echten Highlight.
Ein weiteres besonderes Erlebnis war die Begegnung mit Tim Kennedy – Green Beret, Scharfschütze, ehemaliger UFC-Fighter und eine feste Größe in der taktischen Szene. Zwischen dem Schießen der neuesten Plattformen konnten wir ein paar Worte wechseln und natürlich das obligatorische Erinnerungsfoto machen.
Leider verabschiedete sich im Laufe des Vormittags mein Handy – der Akku hielt der Wüstensonne und dem ständigen Fotografieren beim Schießen nicht stand. Daher blieb meine Bildausbeute vom Tag leider geringer als geplant.
Später am Tag stieß auch Harry Drescher von Solid Solutions Designs zu uns – sein Flug war kurzfristig gestrichen worden, sodass er mit einem Tag Verspätung anreiste. Direkt vom Flughafen fuhr er zum Gelände, um mit uns gemeinsam die aktuellen Entwicklungen zu begutachten und natürlich: zu schießen.
Wir nutzten jede Gelegenheit, um uns durch die komplette Bandbreite an Systemen zu schießen – von bullpup-Designs über suppressed setups bis hin zu den neuesten Zieloptiken. An fast jedem Stand hieß es: Magazin rein, Visier auf Ziel und Feuer frei. Das Schießen der unterschiedlichen Plattformen zeigte uns nicht nur technische Unterschiede, sondern auch, welche Systeme sich für welche Anwendung wirklich eignen.
Am späten Nachmittag neigte sich der Tag dem Ende. Staubig, erschöpft und mit tauben Schultern von einem Tag voller intensiver Schießerfahrungen fuhren wir zurück nach Las Vegas. Mit dabei: jede Menge Eindrücke, neue Kontakte und ein fundierter Überblick über die aktuellen Trends am Markt. Ein perfekter Start in die SHOT Show 2024 – und ein Tag, der einmal mehr gezeigt hat, warum nichts das echte Schießen unter freiem Himmel ersetzt.